Karl Friedrich Trinks (1800-1868)
Trinks wurde im Oktober 1800 in Erytha bei Leipzig als Sohn eines Müllers geboren. Nach einer entbehrungsreichen Jugend studierte er von 1817 bis 1823 in Leipzig, wo er zeitweise einer der Lieblingsschüler des glühenden Homöopathiegegners Clarus gewesen sein soll. Nach dem Studium machte er zusammen mit seinem Freund Hartlaub 1824 eine längere Reise, die ihn unter anderem nach Bremen, Paris, Brüssel und Würzburg führte. Danach ließ er sich in Dresden nieder, wo seine Praxis rasch wuchs.
Seine großen Erfolge führten ihm auch Patienten wie die Prinzessin Karoline von Österreich zu, zu deren Behandlung er nach Wien reisen musste. Als Schriftsteller war er laut Tischner in seinen Ansichten mit Griesselich verwandt und mitunter von großer Schärfe. Er stand dem theoretischen Teil von Hahnemanns Chronischen Krankheiten sehr kritisch gegenüber und lehnte auch Hochpotenzen ab.
Schon 1825 soll Trinks Hahnemann darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Grundzüge der Homöopathie schon bei Paracelsus zu finden seien, worauf Hahnemann wohl nicht sehr erfreut erwidert haben soll, das sei ihm bisher völlig fremd gewesen. Dass dieser Trinks nicht besonders wohl gesonnen war, ist verständlich, doch dass Hahnemann ihn als seinen „Todfeind“ betrachtete, war möglicherweise ziemlich unberechtigt. Trinks schrieb für verschiedene Journale und war Mitherausgeber der Annalen der homöopathischen Klinik, die von 1830 bis 1833 periodisch erschienen und Berichte über Krankheitsfälle sowie Arzneiprüfungen enthielten.
Einige Prüfungen wie die von Bovista, Castoreum, Magnesium sulphuricum, Natrium sulphuricum, Niccolum, Plumbum, Secale, Strontium und Tabacum wurden in der Reinen Arzneimittellehre von Hartlaub/Trinks erstmals veröffentlicht. Alle diese Prüfungen genügten den strengen Anforderungen Hahnemanns, so dass dieser auch einiges, mitunter leicht gekürzt, in seine eigene Materia medica übernahm. Als bekannter Arzt Dresdens behandelte Trinks sehr häufig Patienten aus höheren Gesellschaftskreisen, so bekam er nicht nur den Titel des Medizinalrats verliehen, sondern wurde während seiner 44 Jahre Praxis auch ein wohlhabender Mann. Er starb im Juli 1868 in Dresden.